Wir lösen gerade den Konflikt

Hier geht es um den Konflikt Lifestyle vs. Familie

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dertreueHusar
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Re: Wir lösen gerade den Konflikt

Beitrag von dertreueHusar »

Nochmal ein Hallo in die Runde... :)

bei Anja darf ich mich erstmal herzlich für die klärenden Ausführungen bedanken.
Marty, versteh' dies bitte nicht falsch, aber wir hatten hier schon so viele Beiträge,
die sich bei näherer Betrachtung als unseriös herausstellten, dass wir eben vorsichtig
geworden sind. So konnte Anja jetzt sehr deutlich machen, dass sie inhaltlich zu dem
steht, was du geschrieben hast und die Zweifel sind bei den Lesern dieses Threads grundsätzlich
zu diesem Punkt auch ausgeräumt.

Dass René euch dieses Forum diesergestalt beschrieben hat, läßt mich ein wenig schmunzeln.
Gleichwohl ich ihm wirklich zustimmen darf, dies aus vollem Herzen und mit Freuden. Auch
mir ist Qualität wichtiger als Quantität. Wobei wir früher durchaus
auch mehr Quantität hatten. Doch haben andere Internet-Plattformen im Bereich SM uns einige
aktive Mitglieder gekostet. Außerdem sind schon einige Themen abgehandelt und ausgelutscht.

Zum Thema zurück.
wir haben nach Jahren nebeneinander gelebt.
Dieser Satz sorgt nicht nur bei littlewonder für Nachfragen. Auch bei mir. Durch diesen Satz ist
bei mir der Eindruck aufgekommen, dass in eurer Beziehung einiges im argen lag und ihr nun
versucht durch die Hinzunahme einer 3. Person meint die Situation verbessern, bzw. das Problem
lösen zu können. Dies halte ich für einen Irrweg. Ich kenne Paare, die haben schon versucht
ihre Beziehung durch ein Kind zu retten, genau so untauglich.

Beide Szenarien haben eines gemein: Eine 3. Person, bzw. ein Kind belasten eine Beziehung, sie
retten, bzw. heilen sie nicht. Never ever. Da ich diesen Eindruck gewann, habe ich die Sorge, dass
ihr einen Fehler mit der Suche begeht. Eine Falle, in die ihr tappt, wie es anderen auch schon
ergangen ist.

Ihr könnt euch zum heutigen Zeitpunkt wahrscheinlich gar nicht vorstellen, welche Schwierigkeiten
und anspruchsvolle Aufgabenstellungen auf euch zukommen werden. Die erkennt ihr dann erst, wenn
ihr mitten drin seid. Der Weg zurück ist dann nicht mehr möglich. Glaubt bitte nicht, dass man,
wenn man zu der Erkenntnis kommt, die 3. Person sei keine Lösung, selbige einfach wieder abschafft
und in die Wüste schickt und es geht so weiter, wie vor diesem "Experiment". Dies ist ein fataler
Trugschluß.

Der Versuch mit einer 3. Person wird eure Beziehung verändern. Da verschieben sich die Parameter und
die Basics einer Beziehung sehr schnell. Jeder entwickelt sich weiter. Belastende Dinge, die durch die
Konfliktsituation mit der 3. Person entstanden sind, kann man nachher nicht einfach vom Tisch
wischen. Die bleiben hängen und sind dann oft omnipräsent.

Offenbar legt ihr große Sorgfalt bei der Auswahl an. Das finde ich gut. Ich finde es auch gut, dass ihr
einen Neuanfang in diesem Bereich startet und nicht auf bekannte Kontakte zurückgreift. Die Tatsache,
dass diese 3. Person offenbar (ich entnehme das aus den vorherigen Ausführungen) gleich auch bei euch
mitwohnen soll, halte ich für weniger gut. Ein wenig Distanz tut gerade am Anfang gut, später auch noch.....
Das Bedürfnis sich mal zurückzuziehen, wird oft genug vorhanden sein. Die Möglichkeit dazu sollte gegeben
sein. Alles andere wäre eine weitere zusätzliche Belastung und macht den anspruchsvollen Versuch noch
schwieriger.

Ihr habt ja diesen Thread nicht ohne Grund hier zur Diskussion gestellt. Vielleicht habt ihr gedacht, alle sind
begeistert und wir bekommen jede Menge Rückenwind. Dass es hier kritische Fragen und Überlegungen
gibt, solltet ihr als Beweis des konstruktiven und nicht destruktiven Dialogs aufnehmen. :danke:

Liebe Grüße

der treue Husar :byebye:
Nehelenia
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Re: Wir lösen gerade den Konflikt

Beitrag von Nehelenia »

Hallo in die Runde und ein froehliches *wink* in Richtung Husar,
ich vermute mal nicht, dass wir im Falle von Marty und Anja eine Form des destruktiven Dialogs befuerchten muessen.

Ich moechte hier keine Position beziehen, mag weder dafuer noch dagegen stimmen, zumal das ja auch gar nicht gefragt ist.
Dennoch moechte ich den gern gebrauchten Begriff *Kopfkino* noch einwerfen.
Einfach nochmal drum bitten - zu ueberdenken - ob das entworfene Szenario wirklich funktionieren kann.

Auch mir scheint der Plan ein wenig eng, mit wenig Freiraum bestueckt und herzlich wenigen Notausgaengen - dabei denk ich nicht nur an Marty und Anja, sondern auch an die potentielle dritte Person.

Ich las nun Anja, wie gewuenscht, und sag ihr, wohldurchdacht das Ganze - viel Glueck!

Es soll schon Beziehungen gegeben haben, auch wir durften hier am Rand teilhaben, die zu dritt funktioniert haben - ich fuer meinen Teil wollte und - vor allem - koennte nicht teilen.

Viel Glueck!

Dat Nel
Marty1974_Anja1972
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Re: Wir lösen gerade den Konflikt

Beitrag von Marty1974_Anja1972 »

Hallo Husar & Nehelenia,

so sehr würden wir selbst (Anja schläft schon wieder, um den Text hier noch abzunicken, aber ich bleib mal in der Mehrzahl) unsere eigenen Worte nicht auf die Goldwaage legen, wie andere das tun. Speziell jetzt der Husar. ;)

Wir schreiben viel, manchmal mehr schnell als überlegt und sogar wenn beide noch einmal draufschauen flutscht so mancher krude Text durch. Aber bei der Kommunukation ist nachbessern akzeptabel, bei Gesetzestexten kann das ernstere Konsequenzen haben. Wir schreiben hier aber gar keine Gesetzestexte und manchmal nutzen wir das unabsichtliche Stilmittel des heimtückischen Rechtschreibfehlers. ;) ;)

Wir haben nur was unsere Vorlieben betrifft "nebeneinander" gelebt. Verdammt, wie soll das denn sonst ausgedrückt werden. Also wir haben hier gemeinsam immer zufrieden Vanilla praktiziert (überdurchschnittlich glücklich, mit nur üblichen Höhen und Tiefen), auf der anderen Seite habe ich "nebenbei" außer Haus mit eigenem Kreis Kinky vollzogen und tue das heute noch so. Als Paar haben wir uns auch mal eine Weile auseinander und wieder zusammengelebt, wie alle anderen auch. Nur war hier nie der Hauptgrund mein "Doppelleben". Höchstens ma ein Nebengrund. Also ganz ehrlich, ich weiß es gar nicht, ob das alles und wie da reinspielt, für die gefühlsmäßige Interpretation unserer Beziehungshistorie ist die werte Dame zuständig, die gerade vor sich hinschlummert. Ich kann nicht einmal sagen, wann und über was wir das letzte Mal gestritten haben, ob wir uns jemals in der Wolle hatten und ob ein Weihnachten anders war, als ein anderes. Wir leben ein ganz glückliches Leben.

Und wir starten kein Eintagsexperiment, sondern haben das gut durchdacht, denke ich gedacht zu haben. ;) Es gibt genügend positive Vorbilder. Jeden Tag (!) bekomme ich aus der Offline-Welt (aka richtiges Leben) derzeit nur positive Zustimmung. Gestern und vorgestern habe ich wieder von Leuten gehört, die ich um ein oder zwei Ecken kenne, die wohl schon lange im Dreieck leben. Mir kommt es gar langsam so vor, als sprüngen wir nur auf einen in Vollfahrt vorbeiziehenden Massentrend auf. Gut, das ist jetzt sicher etwas übertrieben, aber ich habe nie mit soviel Erfahrungsaustausch zu dem Thema gerechnet.

Nur hier sind die Skeptiker aktiv. Ist auch OK, Multimeinungen sind mir ganz lieb. Nur kann ich schwer mitdiskuttieren, weil ich mich von Eurer Skepsis wegen des sonstigen internen und externen Zuspruchs nicht wirklich anstecken lassen möchte.

Wir werden ganz unspektakulär eine ungefähr passende Mitbewohnerin aufnehmen. Dann proben wir das richtige Leben. Und erst dann geht es um die spziellen Vorlieben, Annäherungsexperimente, Grenzen setzen, Grenzerfahrungen sammeln, vielleicht sogar um eine Trennung von der netten Mitbewohnerin, weils eben doch nicht klappt. Aber davon sind wir ja noch sehr weit weg. Was ist denn da noch für ein Unterschied zu den Paaren, die ihre Dauerhausfreunde suchen, finden und mit ihnen leben?

Wenn wir schon die Goldwaage nehmen: Wie im Eingangsbeitrag geschrieben, sind wir uns nicht mal 100% sicher, dass es einen Konflikt diesbezüglich gab. Vielleicht lösen wir hier gar nicht wie behauptet einen Konflikt, weil es den gar nie gab? Eigentlich hatten Anja und ich hier in diesem Konflikt-Forum uns erhofft, dass es Leute mit ähnlichen Erfahrungen gibt, die wirklich da einen Konflikt hatten und vielleicht eine ähnliche Lösung angestrebt oder durchgezogen haben. Wie siehts denn damit aus? Kennt hier jemand ein Paar direkt oder indirekt, dass "Lücken" (bitte vergesst hier wieder einmal die Goldwaage) einer Beziehung durch den Einsatz Dritter gefüllt wurden?

Schönste Grüße
Marty und Traum-Anja
dertreueHusar
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Re: Wir lösen gerade den Konflikt

Beitrag von dertreueHusar »

Hallo Traum-Anja und Marty, :)

im persönlichen Gespräch wären wir jetzt wahrscheinlich schon um so einiges weiter.....

Was soll ich machen? Ich lese: "Wir leben nebeneinander" und denke, es gibt innerhalb der
Beziehung relevante Differenzen. Ein logische Schlußfolgerung, die für mich mal gar nix
mit ner Goldwaage und oder mit sonstwas zu tun hat. Konkludentes Verhalten - für mich.
Ich bin ja froh, dass du das jetzt so aufgeklärt hast. Säßen wir uns im persönlichen Dialog
gegenüber, wäre das ruck zuck geklärt gewesen. Ist halt immer etwas anspruchvoller hier
zu schreiben, Tage auseinander und x-Kilometer noch dazu.

Aber, ist doch gut so. Ihr seid glücklich miteinander und wollt das Glück noch steigern. Gute
Geschichte. Dann ist für mich die wichtigste Voraussetzung für das Gelingen gegeben. Und ich
muss das jetzt auch so deutlich sagen, das ist wirklich DIE entscheidende Frage aller Fragen, für
mich in diesem Zusammenhang. Wenn eine Beziehung so sehr stimmig ist, wie du das hier detailiert
beschrieben hast, dann können die Belastungen, die aus der Dreiecksbeziehung unweigerlich
kommen werden, massivst, gemeinsam gemeistert und getragen werden - und dann kann es auch
funktionieren, was ich euch von Herzen wünsche. Ich hatte das eingangs auch schon beschrieben:
Wenn es funktioniert, kann es eine bereichernde Erfahrung sein.

Du triffst hier auf Menschen, die tiefgründig und nicht oberflächlich sind. Das trifft auf viele der
etablierten User hier zu, nicht nur auf die Thread-Beteiligten. Wir fragen gerne einmal kritisch nach
und räumen dann auch die üblichen Mißverständnisse Stück für Stück beiseite. Das Resultat ist dann
aber eben auch fundiert und eigentlich jeder von uns, ich auch, durfte davon dann im Besonderen echt
profitieren.

Und ja, du hast hier gefunden, was du suchst. Meine Frau und ich haben Dreieckserfahrungen gesammelt.
Über mehrere Jahre hinweg. Auch wir haben Lücken gefüllt. Wir haben Dreiecksbeziehungen unterschiedlicher
Art und Weise gemacht. Ich bin deshalb auch gerne bereit, Fragen deinerseits zu beantworten, so gut ich
das kann. Ich falle aber auch nicht gleich mit der Tür ins Haus. Ein lieber Wink zurück an Nel, der ich jetzt
zustimme, dass wir es hier mit einem ernsthaft geführten Thread eines Newcomers zu tun haben. Liebe Anja,
lieber Marty, nehmt es uns nicht übel, wir hatten hier schon viele Fakes und Spinner. Wir fühlen den
Neulingen erst einmal auf den Zahn. Wenn ihr mal hier 5 Jahre "on Board" seid, werdet ihr wahrscheinlich nicht
anders vorgehen. ;-)

Für mich ist es einfach wichtig, bevor es ans Eingemachte geht, zu wissen mit wem ich meine Intimitäten
austausche. Intim im Sinne von außergewöhnlichen Lebenserfahrungen im ganz persönlichen und Beziehungstechnischen
Bereich. Ich möchte da auch meine "stille" dominante Hälfte schützen. Die hat es mir zur Auflage gemacht, genau
hinzusehen, mit wem ich Details unserer Partnerschaft austausche. ist Anja auch wichtig, wenn du, Marty schreibst.

Wenn ich das so lese, entwickle ich den Eindruck, dass alle möglichen Paare in euerer Nachbarschaft eine
Dreiecksbeziehung leben, dies zudem stressfrei und glücklich. Vielleicht könnt ihr mir mal erzählen, wie die das
so toll geschafft haben? Bei uns hat sich das nicht so stressfrei ergeben. Vielleicht kann ich ja noch was lernen und
in unserer aktuellen Situation gewinnbringend verwerten.

Allerdings habe ich gelernt, nur noch auf die Menschen, die Dreiecksbeziehungen leben, zu hören, die ich wirklich
sehr gut kenne und bei denen ich wirklich sicher weiß, dass sie keine Show abziehen, sondern ehrlich sind. Auch
da habe ich so meine Erfahrungen gesammelt.

Letztlich bleibt euch eh nichts anderes übrig, als die eigenen Erfahrungen zu machen. Ihr seid alt und klug genug
dies selbst zu wissen. Letztlich kann man eh nur aus den eigenen gesammelten Erlebnissen berichten. Das kann,
aber es muss ja nicht relevant sein.

Liebe Grüße

der treue Husar :byebye:
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la mer
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Und aus aktuellem Anlass:
Das ganze Leben ist lebensgefährlich und es endet hundertprozentig tödlich!
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Re: Wir lösen gerade den Konflikt

Beitrag von la mer »

Hi,
Eigentlich hatten Anja und ich hier in diesem Konflikt-Forum uns erhofft, dass es Leute mit ähnlichen Erfahrungen gibt, die wirklich da einen Konflikt hatten und vielleicht eine ähnliche Lösung angestrebt oder durchgezogen haben. Wie siehts denn damit aus? Kennt hier jemand ein Paar direkt oder indirekt, dass "Lücken" (bitte vergesst hier wieder einmal die Goldwaage) einer Beziehung durch den Einsatz Dritter gefüllt wurden?
Ich bin seit über 30 Jahren überzeugter und real praktizierender Polyamory, was dementsprechende eigene wie auch Fremderfahrungen mit sich bringt.
Fakt ist: Eine Dreier-Beziehung taugt weder als Lückenbüßer noch als Konfliktlösung!

Eine Dreier-Beziehung sollte meiner Meinung nach allein schon aus Verantwortungsgründen niemals als Mittel zum Zweck begonnen werden.
Jeder der Beteiligten besitzt eine gewisse Verantwortung, gegenüber sich selbst wie auch gegenüber den anderen.

Es ist schon richtig, dass man momentan teilweise einen gewissen Modetrend in Richtung Dreier-Beziehungen feststellen kann.
Was jedoch gerne verheimlicht wird, sind die vielen verletzten Seelen, die dieser "run" in unverantwortlicher Weise hinterlässt.
Leider sind davon meist Frauen betroffen.

Männer stellen sich das geil vor, solche eine Beziehung zu dritt.
Frauen ziehen meist mit, in der Hoffnung, irgendetwas zu retten.
Oder auch aus dem Bestreben heraus, den anderen nicht verlieren zu wollen.
Die meisten Frauen jedoch gleichen eher einer Zwiebel, mit ganz vielen feinen Schichten,
von denen du die eine enthüllst, um dann doch zu bemerken: Da ist noch eine! ;-)
Und ich bin der Meinung, dass man als Mann und Dom in einer Dreier-Beziehung stets über das emotionale Empfinden der beteiligten Frauen informiert sein sollte,
ansonsten endet es früher oder später im Desaster.
Du dagegen schreibst:
.. für die gefühlsmäßige Interpretation unserer Beziehungshistorie ist die werte Dame zuständig, die gerade vor sich hinschlummert
Du sagst, es gäbe keine Eifersucht unter euch. Wunderbar, wem dem so ist.
Allerdings habe ich diesen Spruch schon oft gehört und dann erlebt, wie vor allem die Frauen untereinander doch damit beginnen, sich zu vergleichen.
Und damit sind erste Probleme bereits vorprogrammiert - Stutenbeisserei inclusive ;-)

Es ist ein Unterschied, ob du eine weitere Beziehung außer Haus pflegst oder ob man eine Dreier-Beziehung unter einem Dach lebt,
jeden Tag gemeinsam zu dritt verbringt, kein noch so winziges Detail verborgen bleibt.
Wir werden ganz unspektakulär eine ungefähr passende Mitbewohnerin aufnehmen.
Meine persönliche Empfehlung: Für eine erste Erfahrung sollten beide Frauen sich "besonders gut riechen können" und eine große Sympathie zueinander hegen.
Und dazu bedarf es eines näheren, intensiven Kennenlernens und "Beschnupperns" - und zwar vorab!

Zwischenmenschliche Beziehungen taugen eher nicht als Versuchskaninchen, von daher finde ich die Anforderung "ungefähr passend" alles andere als überdacht.
Ihr beide besitzt auch eine gewisse Verantwortung gegenüber einer solchen dritten Person, es geht hier nicht nur um euch!
Und erst dann geht es um die spziellen Vorlieben, Annäherungsexperimente, Grenzen setzen, Grenzerfahrungen sammeln, vielleicht sogar um eine Trennung von der netten Mitbewohnerin, weils eben doch nicht klappt.
Gut, okay, auch in Polyamory kann man wachsen, allerdings bin ich der Meinung, bei einer intensiven Dreier-Beziehung unter einem Dach
sollte die Beziehung zwischen dir und Anja in sich vollkommen gefestigt wie auch äußerst harmonisch sein,
damit eine eventuelle Trennung für keinen der Beteiligten zum Fiasko wird.
Bedenkt bitte: Keiner von euch, womöglich auch nicht die Dritte im Bunde, besitzt wirkliche reale Erfahrungen im intensiven Zusammenleben via Polyamory.
Als Paar haben wir uns auch mal eine Weile auseinander und wieder zusammengelebt, wie alle anderen auch.
Wie kommst du auf die Idee, dass dies für alle anderen ebenso zutrifft?
Wenn man sich "auseinander lebt", dann passt doch irgendetwas nicht.
Wenn man sich dann wieder "zusammen lebt", geschieht dies in der Regel aufgrund der Bereitschaft zu Kompromissen.
Ein Kompromiss jedoch beinhaltet immer in irgendeiner Form einen Verzicht,
und es stellt sich für mich hier die Frage: Wie lange kann solch ein Kompromiss aufrecht erhalten werden?
Und: Wie "freiwillig" ist dieser Kompromiss wirklich?

Wiederum meine ganz persönliche Meinung:
Eine Beziehung, die auf Kompromissen beruht, taugt nicht für eine alle Partiziperenden in gleichem Maße erfüllende Dreier-Beziehung!
Wenn in eine polyamouröse Lebensgemeinschaft weitere Personen aufgenommen werden,
muss die bereits bestehende Beziehung auch ohne Dritte in sich gefestigt und äußerst harmonisch sein.

Mag sein, dass andere das anders sehen.
Für mich steht jedoch aus vielen Erfahrungen fest:
Um Polyamory - egal in welcher Form - zu leben, muss man selbst auch Polyamory sein,
d.h. ganz bestimmte Eigenschaften und Voraussetzungen mit sich bringen.
Und eine davon ist für mich Verantwortung.

Wie gesagt, wir selbst praktizieren Polyamory seit Jahrzehnten.
Wir wissen aber auch bei jeglicher Versuchung, die da lockt, dass wir diese Verantwortung besitzen.
Und wir wissen, dass unsere Beziehung in sich gefestigt ist,
wir diese aus 100%igen gemeinsamer Überzeugung leben
und auch beide bereit sind, notfalls den anderen alleine weiter ziehen zu lassen.

Ich bin die Letzte, die nicht für Polyamory plaidiert, trotzdem bitte ich euch,
alles noch einmal zu überdenken, wenn euch eure Beziehung wichtig ist.
Immerhin besteht die Möglichkeit für dich, bis auf weiteres weitere Beziehungen "solo" zu führen.

Mit bestem Gruß
la mer
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